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Grenzen der Phytotherapie bei der Katze

In Deutschland ist das Interesse der Verbraucher an der Phytotherapie sehr groß: So wurden im Jahr 2020 allein 1,4 Mrd. Euro in deutschen Apotheken für Phytopharmaka ausgegeben. Auch für die Behandlung ihrer Haustiere wünschen sich die Tierhalter immer öfter „etwas Pflanzliches“. Und das durchaus mit gutem Grund – so gibt es z.B. Phytotherapeutika, die als wirksame Alternative zu Antibiotika eingesetzt werden und auf diesem Wege die immer stärker um sich greifende Entwicklung von Resistenzen eindämmen können. Weiterhin gibt es ein schier unüberschaubares Angebot an pflanzlichen Ergänzungsfuttermitteln, die bei verschiedensten gesundheitlichen Beschwerden (z.B. Verdauungsstörungen) und chronischen Erkrankungen (z.B. Arthrose, chronische Niereninsuffizienz) zum Einsatz kommen und den betroffenen Tieren Heilung bzw. Linderung verschaffen sollen. Dabei gehen die Tierhalter gemeinhin davon aus, dass diese „ganz natürlichen“ Produkte gefahrlos bei ihren Tieren angewendet werden können, dass also bei „rein pflanzlichen“ Arzneimitteln und Ergänzungsfuttermitteln nicht mit Nebenwirkungen, geschweige denn mit gesundheitlichen Schäden für ihr Tier zu rechnen sei. Doch ist dem tatsächlich so? Gerade mit Blick auf die Katze muss diese Frage sehr differenziert beantwortet werden.

Dieser Artikel geht, nach einer kurzen Einführung in die Phytotherapie, auf die Probleme ein, die sich aus der Anwendung insbesondere von pflanzlichen Ergänzungsfuttermitteln für Katzen ergeben können, vor allem, wenn diese „freihändig“ vom Tierhalter und nicht unter Aufsicht und Anleitung eines entsprechend geschulten und versierten Therapeuten bzw. Tierarztes erfolgt. Abschließend erfolgt eine Einschätzung hinsichtlich der Eignung der Phytotherapie für die Katze.

 

Phytotherapie

Unter Phytotherapie (oder Pflanzenheilkunde) versteht man das „Lindern von Beschwerden und Heilen von Erkrankungen durch Zubereitungen aus ganzen Pflanzen und Pflanzenteilen wie Blättern, Blüten, Früchten, Wurzeln und Rinden.“ Die Phytotherapie umfasst also ausdrücklich nicht diejenigen Therapierichtungen, die auf pflanzliche Stoffe zurückgreifen, die nach den Vorgaben des homöopathischen Arzneibuches potenziert wurden (z.B. anthroposophische Tiermedizin, Homotoxikologie, klassische Homöopathie).
Von therapeutischer Bedeutung sind in der Phytotherapie vor allem die so genannten „sekundären Pflanzenstoffe“, also die Stoffe, die der Pflanze nicht primär für Wachstum und zur Vermehrung dienen. Zu nennen sind hier in erster Linie Schleimstoffe, Bitterstoffe, ätherische Öle, Scharfstoffe, Lauch- und Senföle. Pflanzenfresser (Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde, Kaninchen usw.) und Allesfresser (Mensch, Schwein, Hund) nutzen Pflanzen seit jeher als Nahrungsquelle und haben sich damit an diese angepasst. So haben sie z.B. im Laufe der Evolution gelernt, ein Zuviel bestimmter Pflanzen zu meiden, da die übermäßige Aufnahme bestimmter sekundärer Pflanzenstoffe negative Auswirkungen (z.B. Übelkeit) haben kann. Andererseits entwickelten sich aber auch Abhängigkeiten der Pflanzen- und Allesfresser von sekundären Pflanzenstoffen; so ist z.B. die Aufnahme gewisser Mengen an Bitterstoffen, die die Produktion von Speichel, Magensaft, Galle und Bauchspeicheldrüsensekret anregen, unerlässlich für eine gute Verdauung. Und schließlich hat der Organismus der Pflanzen- und Allesfresser spezielle Stoffwechselprozesse, die so genannte Glucuronidierung (s.u.) entwickelt, die es ermöglichen, die sekundären Pflanzenstoffe wieder auszuscheiden.
Aufgrund dieser Jahrtausende langen Auseinandersetzung von Pflanzen- und Allesfressern mit den spezifischen Inhaltsstoffen von Pflanzen und der damit einhergehenden evolutionären Anpassung wurde es möglich, Pflanzen auch gezielt als Heilmittel für Pflanzen- und Allesfresser anzuwenden – die Phytotherapie entwickelte sich.

Glucuronidierung

Unter Glucuronidierung versteht man eine Stoffwechselreaktion zur Entgiftung, die in den Leberzellen abläuft. Im Verlauf dieser Reaktion werden körpereigene (z.B. Bilirubin, Steroidhormone) oder körperfremde (z.B. Medikamente wie NSAID [Meloxicam, Robenacoxib usw.], Paracetamol u.v.a.m. aber auch viele sekundäre Pflanzenstoffe) Substanzen, die an sich schlecht wasserlöslich sind, an Glucuronsäure gebunden. Dadurch werden diese Substanzen hydrophil (wasserlöslich) und können über die Leber und die Niere ausgeschieden werden. Damit die genannten Stoffe überhaupt erst an die Glucuronsäure gebunden werden können, bedarf es des Enzyms UDP-Glucuronosyltransferase (UDP-GT). Katzen haben von Natur aus einen Mangel an diesem Enzym UDP-GT. Daher sind sie nur sehr eingeschränkt in der Lage, Stoffe, die glucuronidiert werden müssen, aus dem Körper auszuscheiden.

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Sonderfall Katze –

Glucuronidierungsschwäche

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Die Katzenartigen (Feliformia), zu denen unsere von der Falbkatze (felis lybica) abstammenden Hauskatzen, aber auch Großkatzen wie Tiger, Löwe, Leopard usw. gehören, sind reine Fleischfresser/ strikte Karnivoren. Da somit Pflanzen nie auf dem Speiseplan der Katzenartigen standen, hatte ihr Organismus keine Gelegenheit, sich mit Pflanzen und deren sekundären Inhaltsstoffen evolutionär auseinanderzusetzen. Daher entwickelten sich bei den Katzenartigen – im Gegensatz zu Pflanzen- und Allesfressern (s.o.) – auch keine Stoffwechselprozesse, die es ermöglichten, sekundäre Pflanzenstoffe effektiv wieder aus dem Körper zu eliminieren. Insbesondere die hier entscheidende Fähigkeit zur Glucuronidierung ist bei den Katzenartigen nur sehr schwach ausgebildet.
Diese Glucuronidierungsschwäche hat bedeutende Auswirkungen auf die Anwendung von Pflanzen bei der Katze, denn nicht nur Arzneimittel und körpereigene Stoffe, sondern auch viele sekundäre Pflanzenstoffe müssen zunächst glucuronidiert werden, damit sie aus dem Körper ausgeschieden werden können. Zu diesen sekundären Pflanzenstoffen zählt die große Gruppe der Polyphenole, die auch hydrolysierbare Gerbstoffe (Gallotanine), Flavonoide und Anthocyane umfasst.
Polyphenole sind Inhaltsstoffe von ätherischen Ölen, die in sehr vielen Pflanzen enthalten sind. Da die Katze nicht in der Lage ist, diese auf dem Wege der Glucuronidierung rasch aus dem Körper zu eliminieren, kommt es, vor allem bei täglicher Gabe von Pflanzen(-teilen), die ätherische Öle enthalten, rasch zu einer Anhäufung dieser Polyphenole im Körper der Katze. Daraus resultieren Leber- und Nierenschäden. Doch auch die äußerliche Anwendung schon kleinster Mengen polyphenolhaltiger ätherischer Öle kann zu Vergiftungen bei der Katze führen, da die Polyphenole auch über die Haut resorbiert werden.
Zu den Polyphenolen zählen auch die Gallotanine (hydrolysierbare Gerbstoffe). Diese sind vor allem in Pflanzenteilen wie Blättern und Früchten enthalten, z.B. Brombeere, Cranberry, Heidelbeere, Frauenmantel, Nussbaum, schwarze Johannisbeeren. Im Zuge der Verstoffwechselung entstehen auch hier wieder Polyphenole (s.o.), die vom Organismus der Katze aufgenommen werden. Auch die wiederholte Anwendung von Pflanzen(teilen), die Gallotanine enthalten, führt somit zu einer Kumulation von Polyphenolen und damit zu den genannten Organschädigungen.
Pflanzen(teile), die kondensierte Gerbstoffe (Catechingerbstoffe) enthalten (z.B. Eichenrinde), können dagegen bei der Katze zumindest bedingt angewendet werden. Die Catechingerbstoffe werden vom Körper nicht resorbiert; es kann daher also zu keiner Kumulation und damit zu keiner Organschädigung kommen.
Anthocyane, eine weitere Untergruppe, sind Pflanzenfarbstoffe, die Blüten und Blättern eine rote, violette, blaue oder blau-schwarze Farbe geben. Bekannte Heilpflanzen, die besonders viele Anthocyane enthalten, sind z.B. Hibiscus, Malve, Heidelbeere, Preiselbeere, Cranberry, schwarze Johannisbeere, Brombeere. Die Anthocyane zählen zu den Polyphenolen und müssen ebenfalls über den Prozess der Glucuronidierung aus dem Körper eliminiert werden.
Und schließlich zählen auch die Flavonoide, die ebenfalls hauptsächlich als Blütenfarbstoffe vorkommen, zu den Polyphenolen und müssen dementsprechend glucuronidiert werden.
Dies bedeutet somit, dass alle Pflanzen(teile), die Polyphenole sowie Gallotanine, Anthocyane und Flavonoide enthalten, bei der Katze weder innerlich noch äußerlich zur Anwendung kommen sollten, da aufgrund der mangelnden Glucuronidierung eine Kumulation im Organismus und daraus resultierend eine toxische Schädigung von Leber und Niere droht. Dies betrifft i.d.R alle Pflanzen(teile), die ätherische Öle enthalten.

Übersicht 1

Pflanzen, Beeren, Kräuter und Gewürze, die für Katzen NICHT geeignet sind
Ackerschachtelhalm, Aloe, Andorn (weißer Dorant), Angelikawurzel (Engelwurz), Anis, Augentrost (bei innerlicher Anwendung), Bärentraubenblätter, Birke, Brombeerzubereitungen, Campher, Cayennepfeffer, Cranberry (Kranichbeere),  Dalmatinische Insektenblume, Engelwurz (Angelikawurzel), Enzian, Eukalyptus, Fichte/Fichtennadelöl, Fenchel,  Gänsefingerkraut, Galgant, Heidelbeerzubereitungen, Ingwer, Isländisches Moos, Kapuzinerkresse, Kiefernnadelöl, Terpentinöl, Koriander (bei innerlicher Anwendung), Kranichbeere (Cranberry), Kren (Meerrettich), Kümmel (Früchte, Öl),  Liebstöckel, Linde, Löwenzahn, Lorbeer, Majoran, Meerrettich (Kren), Mönchspfeffer, Neem, Oregano, Petersilie, Pfefferminze, Pfefferminzöl, Preiselbeere, Preiselbeerenblätter, Propolis, Rosmarin, Salbei, Senf, Teebaumöl, Terpentinöl, Kiefernnadelöl, Wacholder, Walnuss (bei innerlicher Anwendung), Weißer Dorant (Andorn), Wermut, Wintergrünöl, Tausendgüldenkraut, Zaubernuss (bei innerlicher Anwendung), Zimt, Zitronengrasöl
Alle Angaben entnommen aus: Brendieck-Worm/Melzig 2021

Die Übersichten 1 und 2 listen eine Auswahl an Pflanzen etc. auf, die für Katzen nicht bzw. nur bedingt geeignet sind.
Aus den beiden Aufstellungen wird somit deutlich, dass die allermeisten der Pflanzen, Beeren, Kräuter und Gewürze, die in der Phytotherapie genutzt werden, für den Einsatz bei der Katze nicht oder nur bedingt geeignet sind.
Dem gegenüber bietet der Markt jedoch eine große Palette an Phytotherapeutika, vor allem in Form von Ergänzungsfuttermitteln, aber auch pflanzliche Arzneimittel an, die ausdrücklich auch für die Katze vorgesehen sind. Dies verwundert angesichts dessen, dass es kaum Pflanzen etc. gibt, die unbedenklich bei der Katze eingesetzt werden können. Es lohnt also ein Blick darauf, wie bei diesen Phytotherapeutika die Sicherheit und Verträglichkeit mit Blick auf den Konsumenten (in diesem Fall die Katze) sichergestellt wird.

 

Übersicht 2

Pflanzen, Beeren, Kräuter und Gewürze, die für Katzen BEDINGT geeignet sind Für die Anwendung aller unten aufgeführten Pflanzen gilt: Niedrig dosieren, Wiederholung max. jeden 2. Tag

Ackerwurz
(Chalmus, Kalmus)
Artischocke
BaldrianEinschleichend beginnen, Baldriantinktur (innerlich)
max. 0,1-0,5g/Tag/Katze
Ballonrebe
Beerentrauben
(Schisandra,
Spaltkörbchen)
Benediktenkraut
Bittersüßer
Nachtschatten
Bockshornklee
BrennnesselNicht als Dauergabe
Chalmus (Kalmus,
Ackerwurz)
Curcuma (Kurkuma)pro Tag max. 50-100mg Curcumin, auf mehrere
Gaben verteilt
Gelbholzrinde
(Faulbaumrinde)
Tagesdosis max. 1-5g/Tag/Katze
Gewürznelke
Ginseng
Goldrute
Efeu
EibischTagesdosis 1-5g
EichenrindeTagesdosis (innerlich) 1g-5g
Faulbaumrinde (Gelbholzrinde)Tagesdosis max. 1-5g/Tag/Katze
Ginkgo
Hauhechel
Holunder
(Holler, Holder)
HuflattichTagesdosis max. 1-3g/Katze
Kalmus (Ackerwurz,
Chalmus)
KamilleTagesdosis (innerlich) 0,2-0,5g getrocknete
Blüten pro Tag
KamalaTagesdosis max. 1-2g/Katze
Karotte
Katzenbart
Knoblauch
Königskerze
KorianderNur zur äußerlichen Anwendung!
Kurkumapro Tag max. 50-100mg Curcumin, auf mehrere
Gaben verteilt
Lavendelöl
LeinsamenTagesdosis 1-2g
Mahonie
Medizinal-Rhabarber
Melisse
(Zitronenmelisse)
MyrrheMyrrhenpulver innerlich: 10mg/kg KGW, auf
mehrere Gaben verteilt; Myrrhentinktur innerlich:
0,5ml/10kg KGW, auf mehrere Gaben
verteilt
Pappel
PerubalsamVergiftung durch Ablecken möglich, nur Zubereitungen
mit minimalen Wirkstoffkonzentrationen
verwenden, nur kurzzeitig anwenden
Primelwurzel (Schlüsselblume)Tagesdosis max. 0,1g/Katze
Ratanhia
RizinusölNur 1-malige Gabe (3-10ml/Tier)
Rosskastanie
Schafgarbe
Schisandra
(Beerentrauben Spaltkörbchen)
Schlüsselblume
(Primelwurzel)
Tagesdosis max. 0,1g/Katze
Schöllkraut
Schwarzkümmelgeprüfte Dosierungen existieren aktuell nicht
SchwarzteeNur 1-malige Anwendung
Senna
(Sennesblätter)
Nur 1-malige Gabe (max. 1-2g/Tag/Katze)
Sonnenhut
Spaltkörbchen
(Schisandra,
Beerentrauben)
Spitzwegerich
Stiefmütterchen
SüßholzwurzelTagesdosis (innerlich) 0,05g-1g
Taigawurzel
Teufelskralle
ThymianNur zur Inhalation geeignet, keine innerliche
Anwendung oder Anwendung auf der Haut!
Tormentil
WalnussNur zur äußerlichen Anwendung!
Wassernabel
Wegwarte
Weide
Weihrauch
Weißdorn
Zitronenmelisse
(Melisse)

Arzneimittel

Als Arzneimittel unterliegen auch Phytotherapeutika dem Arzneimittelgesetz (AMG). Das heißt, bevor sie auf den Markt gebracht werden können, müssen sie ein behördliches Zulassungsverfahren durchlaufen, in dem die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit sowie die erforderliche pharmazeutische Qualität überprüft werden. Dies gilt für Arzneimittel für den Veterinärbereich genauso wie für den Humanbereich. Insofern sind für Tiere zugelassene Arzneimittel als sicher dahingehend anzusehen, dass sie bei bestimmungsgemäßer Anwendung keine gesundheitlichen Schäden bei der jeweiligen Zieltierart auslösen.
Nun ist und bleibt das Wissen um die Wirkungen und Nebenwirkungen sowie um die Dosierung der verschiedenen zur Anwendung kommenden Heilpflanzen weitgehend Erfahrungswissen, das bis heute vielfach nur unzureichend wissenschaftlich abgesichert ist. So gibt es selbst im Humanbereich für viele Pflanzen keine hinreichenden Daten zur Beurteilung der Toxizität (Giftigkeit). Dieser Datenmangel resultiert nicht zuletzt daraus, dass umfassende wissenschaftliche Untersuchungen von Arzneipflanzen für die Hersteller aufgrund der hohen Kosten nicht wirtschaftlich durchzuführen sind und daher unterbleiben. Dies gilt umso mehr für die Tiermedizin, da hier zusätzlich noch die vielen tierartlichen Unterschiede Berücksichtigung finden müssen, was die Kosten wissenschaftlicher Analysen weiter in die Höhe treibt. Aufgrund dessen gibt es aktuell zu Phytotherapeutika für Tiere allgemein und insbesondere für die Katze keine belastbaren, wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse zu Wirksamkeit und Toxizität. Dementsprechend gibt es nur sehr wenige für die Katze zugelassene phytotherapeutische Arzneimittel.

Ergänzungsfuttermittel

Ganz anders sieht es im Bereich der Ergänzungsfuttermittel aus, hier ist eine deutlich größere Bandbreite an Produkten erhältlich. Ergänzungsfuttermittel sind definiert als „Mischfuttermittel, die einen hohen Gehalt an bestimmten Stoffen aufweisen, aber aufgrund ihrer Zusammensetzung nur mit anderen Futtermitteln zusammen für die tägliche Ration bedarfsdeckend ausreichen.“ (Art. 3 Absatz 2 j der Europäischen Verordnung VO (EG) Nr. 767/2009). Im Gegensatz zu Arzneimitteln sind Ergänzungsfuttermittel keinem behördlichen Zulassungsverfahren unterworfen. Zwar werden die Ergänzungsfuttermittel behördlicherseits im Rahmen von Probenahmen regelmäßig auf verbotene bzw. unerwünschte Stoffe untersucht, die nicht bzw. nur bis zu bestimmten Grenzwerten enthalten sein dürfen. Für die Gewährleistung der Sicherheit und Unbedenklichkeit der Ergänzungsfuttermittel ist dagegen allein der jeweilige Futtermittelunternehmer, der die Ergänzungsfuttermittel herstellt bzw. in Verkehr bringt, verantwortlich. Der ganz überwiegende Teil der derzeit für Tiere und damit auch für Katzen angebotenen Phytotherapeutika zählt zu den Ergänzungsfuttermitteln und unterliegt damit gerade nicht den strengen Anforderungen, was den wissenschaftlich fundierten Nachweis der Sicherheit, Verträglichkeit und Toxizität angeht.

Sicherheit, Verträglichkeit und Toxizität von Phytotherapeutika bei der Katze

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Wie oben dargelegt, muss die Beurteilung der Sicherheit, Verträglichkeit und Toxizität von Phytotherapeutika, die nicht zu den Arzneimitteln, sondern zu den Ergänzungsfuttermitteln zählen, mangels belastbarer wissenschaftlicher Daten notgedrungen auf Erfahrungswissen zurückgreifen. Hier ergeben sich mit Blick auf die Katze jedoch eine Reihe von Problemen.
Auch wenn die Phytotherapie weltweit in allen Kulturen seit Jahrtausenden angewandt wird und damit als die älteste Therapieform überhaupt angesehen werden kann, wurde erst relativ spät damit begonnen, systematische Aufzeichnungen über Wirkungen, Nebenwirkungen, Dosierungen, Toxizität etc. anzufertigen. Im deutschsprachigen Raum stammen die ersten derartigen Werke aus dem 19. Jahrhundert. Allerdings beziehen sich die Erhebungen ausnahmslos auf Nutztiere. Dies ist unmittelbar nachvollziehbar, da gewährleistet werden musste, dass die für die Ernährung des Menschen bzw. die für die Erzeugung von Rohstoffen (z.B. Schafe – Wolle) wichtigen Tiere nicht durch eine erratische Anwendung pflanzlicher Therapeutika Schaden nähmen. Auf die Katze trafen derartige Überlegungen nicht zu. Katzen wurden entweder gar nicht behandelt, oder es wurde in den Einzelfällen, in denen das doch geschah, dem Umstand, dass sie durch eine solche Behandlung ggfs. zu Schaden bzw. auch zu Tode kamen, keine Bedeutung beigemessen, da aufgrund der hohen Reproduktionsrate der Hauskatzen immer genügend Exemplare dieses höchstens für die Schädlingsbekämpfung (Nager) wichtigen Tieres zur Verfügung standen. Somit gibt es bis heute keine wissenschaftlich gesicherten Daten zu Verträglichkeit und Dosierung von Phytotherapeutika bei der Katze. Zudem ist auch die Übertragung von tradierten Dosierungsangaben für andere Tierarten auf die Katze hoch problematisch, da diese Angaben nach aktuellem Kenntnisstand aufgrund der Glukuronidierungsschwäche der Katze sämtlich als zu hoch angesehen werden müssen.
Es drängt sich hier somit die Frage auf, wie die derzeit am Markt erhältlichen pflanzlichen Ergänzungsfuttermittel speziell für Katzen im Hinblick auf die äußerst dünne wissenschaftliche Erkenntnislage entwickelt wurden. Eine Befragung einiger bekannter deutscher Hersteller von pflanzlichen Ergänzungsfuttermitteln zur konkreten Vorgehensweise hinsichtlich der Überprüfung der Sicherheit und Verträglichkeit ergab unterschiedliche Befunde. Einige Hersteller gaben an, sich in dieser Frage von Tierärzten beraten zu lassen, wobei keine Angaben zur Qualifikation der beratenden Veterinäre gemacht wurden, insbesondere nicht dazu, ob die Tiermediziner eine anerkannte Zusatzqualifikation wie z.B. „Zusatzbezeichung ‚Biologische Tiermedizin‘“ aufweisen können oder Mitglied einschlägiger Fachgesellschaften sind (z.B. Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin – GGTM). Ein Hersteller führte aus, sich in dieser Frage an der zur Verfügung stehenden veterinärmedizinischen Fachliteratur zu orientieren ebenso wie an tradiertem Erfahrungswissen. Dieser Hersteller wies allerdings auch darauf hin, dass es kaum Forschung zu Sicherheit und Verträglichkeit an Katzen gebe; derartige Untersuchungen werden in der Regel nur an Hunden durchgeführt. Und schließlich weigerte sich ein Hersteller ausdrücklich, konkrete Angaben dazu zu machen, auf welche Weise die Sicherheit und Unbedenklichkeit der vertriebenen pflanzlichen Ergänzungsfuttermittel für die Katze in seinem Hause gewährleistet wird und über welche Qualifikationen die Personen, die für derartige Überprüfungen verantwortlich sind, verfügen. Die übrigen Hersteller reagierten nicht auf die Anfrage.
Hier wird also deutlich, dass die Sicherheit und Verträglichkeit von phytotherapeutischen Ergänzungsfuttermitteln für die Katze nicht als umfassend belegt und abgesichert angesehen werden kann.

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Pflanzen, Beeren, Kräuter und Gewürze als Futterzusätze

Neben Phytotherapeutika, die Katzen in Form von Ergänzungsfuttermitteln verabreicht werden, werden pflanzliche Stoffe, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit des Tieres, z.B. auf „Vitalität und Langlebigkeit“ haben sollen, immer häufiger auch Alleinfuttermitteln für die Katze zugesetzt. Hier finden sich zum einen diverse Kräuter, Beeren und Gewürze, z.B. Cranberries, Heidelbeeren, Kurkuma, Löwenzahn, Ingwer, Thymian, Rosmarin, Salbei, Kamille, aber auch „exotische“ Zutaten wie Granatapfelkerne. Diese Pflanzen etc. sind aufgrund ihres Polyphenolgehaltes für Katzen nicht oder nur bedingt geeignet (s.o.). Auch wenn der Gehalt an Kräutern, Beeren etc. in den Futtermitteln auf den ersten Blick nur sehr gering erscheint – lt. Herstellerangaben zwischen 0,16% und 1% – so nimmt eine Katze, die eine reguläre Tagesmenge (= 50g Trockenfutter bzw. 200g Nassfutter) eines entsprechenden Futters frisst, zwischen 160mg und 2000mg/2g dieser pfl anzlichen Stoff e zu sich. Die genaue Menge an Polyphenolen, die eine Katze über derartiges Futter aufnimmt, lässt sich aber nicht bestimmen, da der Gehalt an Polyphenolen je nach Rohmaterial schwankt und die Hersteller auch nicht angeben, welche Menge welchen Pfl anzenstoff s genau enthalten ist.
Nichtsdestotrotz erscheint es aber fragwürdig, einem Futtermittel, das für die tägliche Gabe bestimmt ist, pfl anzliche Stoff e zuzusetzen, die für die Katze nicht oder nur bedingt geeignet sind – auch, wenn es sich nur um kleine Mengen handelt. Damit wird der Organismus der Katze jeden Tag Stoff en ausgesetzt, deren Elimination ihm aufgrund der Glucuroniodierungsschwäche Schwierigkeiten bereitet. Insofern ist davon auszugehen, dass es bei dauerhafter Fütterung über lange Zeit zu einer Akkumulation der problematischen Stoff e (Polyphenole) kommt.

Bedeutung für die Praxis

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Für die Praxis, d.h. für den Tiertherapeuten sowie für den Tierhalter, die ihre Katze phytotherapeutisch behandeln möchten, sind die oben erhobenen Befunde in verschiedener Hinsicht von Bedeutung.
Zum einen gibt es trotz der geschilderten Bemühungen der Hersteller von Ergänzungsfuttermitteln aktuell keine belastbare Sicherheit, dass die jeweils für Katzen angebotenen pfl anzlichen Präparate tatsächlich für diese Spezies unbedenklich sind. Auch die Orientierung der Hersteller an aktuell verfügbarer (veterinärmedizinischer) Literatur ist insofern nicht zielführend, da es, wie ausgeführt, einen eklatanten Mangel an belastbaren wissenschaftlichen Daten hinsichtlich Sicherheit und Verträglichkeit von Pfl anzen bei der Katze gibt. Insofern sind in den Ergänzungsfuttermitteln immer wieder auch Pfl anzen enthalten, die für Katzen ungeeignet sind, z.B. Löwenzahn, Salbei, Ingwer, Zimt.
Zum anderen ist die Dosierung von Pfl anzen bei der Katze, wie oben ausgeführt, grundsätzlich problematisch, da es auch hierfür keine aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen gibt. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht alle Hersteller pfl anzlicher Ergänzungsfuttermittel quantitative Angaben dazu machen, wie viel von welcher Pfl anze in einem jeweiligen Präparat enthalten ist (z.B. prozentuale Angaben oder Angaben in mg/kg); in den Produktinformationen werden vielfach nur die verwendeten Pfl anzen aufgeführt. Somit kann der Anwender nicht nachvollziehen, welche Menge einer bestimmten Pfl anze in z.B. „einem Messlöff el“ eines Ergänzungsfuttermittels enthalten ist. Allerdings gibt es hier auch Ausnahmen; pfl anzliche Ergänzungsfuttermittel, die von Tierarzneimittelherstellern vertrieben werden, enthalten in der Regel derartige quantitative Angaben. Auch werden hier vielfach so genannte „eingestellte Extrakte“ verwendet, die eine gleichbleibende Wirkstoff menge und damit Wirksamkeit garantieren. Allerdings fi nden sich auch hier teilweise Inhaltsstoff e, die für die Katze als problematisch angesehen werden müssen.
Hinzu kommt eine mögliche Belastung des Organismus der Katze durch Polyphenole, die über entsprechende Zusätze im täglichen Futter aufgenommen werden; auch diese ist quantitativ nicht einzuschätzen.
Und schließlich ist es denkbar, dass auch über andere Therapieformen (Mykotherapie), die parallel angewendet werden, Polyphenole aufgenommen werden.
Im Extremfall ist also folgendes Szenario denkbar: Eine alte Katze, deren Organfunktionen natürlicherweise bereits nachlassen, erhält täglich eine Pfl anzen-/ Kräutermischung (Ergänzungsfuttermittel) zur Unterstützung der Nierenfunktion, und eine weitere zur Milderung von arthrosebedingten Schmerzen. Zur Abwehr von Ektoparasiten wendet der Halter ein topisches pfl anzliches Präparat mit ätherischen Ölen an. Und schließlich erhält die Katze täglich ein Futter mit Pfl anzen-/Kräuterzusätzen. Trotz des guten Willens des Tierhalters, sein alterndes Tier zu unterstützen, ist es in einem solchen Fall durchaus denkbar, dass die Menge an Polyphenolen, die diese Katze aus den verschiedenen Quellen täglich zu sich nimmt (verschiedene Pfl anzen-/ Kräutermischungen, Futter und Resorption über die Haut) und die im Organismus akkumulieren ein toxisches Ausmaß annimmt (zumal die Funktion des Ausscheidungsorgans Niere ohnehin schon beeinträchtigt ist). Dieses tritt in der Regel nicht unmittelbar zutage, sondern schädigt die betroff enen Organe (Leber und Niere) langsam und schleichend. Und da nur die allerwenigsten Katzen regelmäßig zum Gesundheitscheck mit Blutkontrolle (Katzen <7 Jahre mindestens jährlich, Katzen >7 Jahre mindestens halbjährlich) vorgestellt werden, werden derartige Prozesse auch nicht (zeitnah) aufgedeckt.
Für den Therapeuten bedeutet dies Folgendes: Soll trotz aller Probleme, die eine phytotherapeutische Behandlung bei der Katze mit sich bringt, trotzdem auf diese Therapieform zurückgegriffen werden, so ist es unerlässlich, im Vorfeld eine sehr gründliche Anamnese durchzuführen. Auf diese Weise kann aufgedeckt werden, ob der betreffenden Katze bereits aus anderen Quellen potenziell problematische Pflanzenstoffe (regelmäßig) zugeführt werden. Hier ist dann zu entscheiden, ob die Gabe eines weiteren pflanzlichen Mittels „on top“ noch zu verantworten ist. Fällt diese Bewertung positiv aus, so sollte auf ein Präparat zurückgegriffen werden, das quantitative Angaben zu den enthaltenen Pflanzen (bestandteilen) macht. Im Idealfall sollte dann anhand der Literatur (soweit vorhanden) abgeglichen werden, in welcher Größenordnung sich die mit dem Präparat zugeführte Menge an Pflanzenstoffen bewegt und ob dies im konkreten Fall als vertretbar angesehen werden kann.

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Weiterhin ist in jedem Fall vor Beginn einer phytotherapeutischen Behandlung eine Blutuntersuchung durchzuführen, um bereits bestehende Schäden an Leber und Niere aufzudecken. In einem solchen Fall sollte auf die Zufuhr pflanzlicher Stoffe, die Polyphenole enthalten und die diese Entgiftungsorgane belasten können, komplett verzichtet werden. Auch begleitend sind regelmäßige Blutuntersuchungen unerlässlich, um nachlassende Organfunktionen rechtzeitig aufzudecken und die Behandlung daran anpassen zu können.
Für den Tierhalter ist wichtig: Die Tatsache, dass es sich bei einem Ergänzungsfuttermittel mit Kräutern um „etwas Pflanzliches“ handelt, bedeutet nicht, dass das fragliche Präparat frei von Nebenwirkungen und damit ungefährlich ist. Der Organismus der Katze stellt aufgrund seiner Glucuronidierungsschwäche einen Sonderfall dar – viele Pflanzen, Kräuter etc., die für andere Tierarten und den Menschen unproblematisch sind, können hier teils verheerenden Schaden anrichten. Auch der Umstand, dass das Präparat offiziell von einem bekannten Hersteller vertrieben und für die Anwendung bei der Katze ausgewiesen wird, bietet keine umfassende Sicherheit: Wie oben dargelegt, gibt es keine wissenschaftlich belastbaren Daten zu Sicherheit, Verträglichkeit, Toxizität und Dosierung von Pflanzen bei der Katze. Insofern ist auch den Herstellern pflanzlicher Ergänzungsfuttermittel aufgrund fehlender Daten eine verlässliche Garantie der Sicherheit ihrer Produkte gar nicht möglich.
In jedem Fall sollte man als Tierhalter also darauf achten, nicht „eigenhändig“ und ohne Beratung und Begleitung durch einen entsprechend fachkundigen Therapeuten oder Tierarzt (Zusatzbezeichnung „Biologische Tiermedizin“) pflanzliche Substanzen bei der Katze anzuwenden, schon gar nicht mehrere parallel. Dosierungsangaben sind strikt einzuhalten, es sollte also nicht nach dem Prinzip „lieber etwas mehr als zu wenig“ oder „viel hilft viel“ verfahren werden. Und auch Alleinfuttermittel für den täglichen Gebrauch, die pflanzliche Zusätze enthalten, sind sehr kritisch zu betrachten und im Zweifel zu vermeiden.

Fazit

Die Phytotherapie ist ein faszinierendes Gebiet der Tierheilkunde. Pflanzen und ihre Inhaltsstoffe halten ein enormes Potenzial für die Vorbeugung und Bekämpfung von Erkrankungen sowie für den Umgang mit Parasiten bereit. Insbesondere angesichts zunehmender Resistenzen gegen gängige Antibiotika sowie Ekto- und Endoparasitika verdient die Phytotherapie deutlich mehr Beachtung. So ist es mehr als verständlich, dass auch bei Therapeuten und Tierhaltern der Wunsch besteht, diese Therapieform für die Katze nutzbar zu machen.
Eine genaue Betrachtung zeigt jedoch, dass es mit Blick auf die Katze keine verlässlichen Daten zu Sicherheit, Verträglichkeit, Toxizität und Dosierung von Pflanzen gibt. Allenfalls Erfahrungswissen bzw. die Übertragung von Erkenntnissen aus der Anwendung bei anderen Tierarten gibt zu diesen Aspekten – teils widersprüchliche – erste Anhaltspunkte. Man muss also konstatieren, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Anwendung von Pflanzen, Kräutern etc. bei der Katze über das Stadium des „Versuch und Irrtums“ noch nicht weit hinausgekommen ist; aussagekräftige einschlägige wissenschaftliche Untersuchungen fehlen völlig.
Auch wenn Pflanzenpräparate, Kräutermischungen etc. teils seit Langem ohne (offensichtliche) negative Auswirkungen bei der Katze angewendet werden, heißt dies nicht, dass sich daraus nicht doch (langfristig) Schäden ergeben können. Der Organismus der Katze ist aufgrund der Glucuronidierungsschwäche besonders empfindlich, was die Belastung mit bestimmten Pflanzenstoffen, den Polyphenolen, angeht. Dies gilt umso mehr, wenn entsprechend polyphenolhaltige Pflanzen bei alten Katzen, deren Organfunktionen schon beeinträchtigt sind, angewendet werden. Da es aber in vielen Fällen gerade diese alten, oft multimorbiden Katzen sind, die Phytotherapeutika erhalten sollen, erhöht sich das Risiko noch weiter.
Stellt man also den Nutzen der Phytotherapie den Risiken, die sich aus dem Fehlen von wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen zu Sicherheit, Verträglichkeit und Toxizität bei der Katze ergeben, gegenüber, so sollte die Phytotherapie nur nach strenger Indikationsstellung zum Einsatz kommen. In jedem Fall gehört sie ausschließlich in die Hände entsprechend aus- und weitergebildeter Therapeuten und Tierärzte und sollte nicht „freihändig“ vom Tierhalter selbst angewendet werden. Sicherer ist es in jedem Fall zu überlegen, ob das angestrebte Therapieziel nicht auch mit Therapieformen, die die genannten Risiken für die Katze nicht bergen, erreicht werden kann. Zu nennen sind hier exemplarisch die anthroposophische Tiermedizin, die Homotoxikologie und die Homöopathie, die ebenfalls auf pflanzliche Bestandteile, allerdings in potenzierter Form, zurückgreifen. Diese können bei der Katze ohne Probleme angewendet werden. Denn auch wenn die Phytotherapie im Grundsatz ein hohes Potenzial und großen Nutzen verspricht, ist sie beim „Sonderfall“ Katze nicht die erste Wahl.

Nicole Schulte-Kulkmann,
geprüfte Tierheilpraktikerin (VDT)

Literatur

  • Brendieck-Worm, Cäcilia/Melzig, Matthias F. (Hrsg.)2(2021). Phytotherapie in der Tiermedizin. 2. Aufl. Stuttgart, New York: Thieme
  •  Brendieck-Worm, Cäcilia (2020). Kräuter, Gewürze, Samen und Beerenobst – das Potenzial sekundärer Pflanzenstoffe. In: Bolbecher, Gisela/Dillitzer, Natalie (Hrsg.) (2020). Ganzheitliche Ernährung für Hund und Katze. Individuell – Typrecht – Natürlich. Stuttgart, New York: Thieme
  • Brendieck-Worm, Cäcilia (2014). Phytotherapie. In: Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin e.V. (Hrsg.)(2014). Naturheilkundliche Therapieverfahren. Informationsbroschüre der GGTM e.V. für Tierhalter.
  • Thoonsen, Yvonne (2021). Arzneipflanzen bei Carnivoren – Niereninsuffizienz, Urolithiasis und Harnwegsinfekte. In: Zeitschrift für Ganzheitliche Tiermedizin, Vol.35, Nr.4; 123-125.
  • Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin e.V. (GGTM) – www.ggtm.de (Suchfunktion für die Suche nach Tierärzten mit der Zusatzqualifikation „Biologische Tiermedizin“) Weitere Literatur bei der Verfasserin

 

Aus der Verbandszeitschrift des Internationalen Tierheilpraktikerverbandes e.V. „tierisch geheilt“ | Ausgabe 1/2022